Die Entwicklung nach der türkischen
Invasion:
In den letzten 15 Jahren hat sich auf dem Gewerbesektor eine
gewaltige Entwicklung vollzogen, wobei die jährliche Zuwachsrate
6,5 % erreichte . 1991 lieferte der Gewerbebereich 14,5 % des
Bruttoinlandproduktes und sorgte für einen Beschäftigungsanteil
von 19 % der erwerbstätigen Bevölkerung. Der Export
gewerblicher Erzeugnisse stieg von 43 Mill.CY.Pfund 1973 auf 182
Mill.CY.Pfund 1991. Zu diesem Anstieg haben alle Gewerbezweige
gleichermassen beigetragen (z. B. Papierherstellung, Parfüm- und
Kosmetikproduktion, Metall-, Elektro-und Strickwarenproduktion).
Die arbeitsintensiven Industriebetriebe für Nahrungsmittel-,
Bekleidungs-, Schuh- und Freizeitsartikel sorgen jedoch für
einen hohen Beschäftigungsanteil, die Steigerung des Exports und
des Mehrwertes in der Gewerbeproduktion. Die Hauptindustriezweige
mit der höchsten Wachstumsrate sind die Nahrungs- und
Getränkeindustrie, Bekleidungs-, Schuh- und metallverarbeitende
Industrie. Andere Industriezweige wie die Druckindustrie, das
Verlagswesen, die Herstellung von Gummi-, Kunststoff- und
chemischen Produkten, Maschinen, Elektro- und
Elektronikerzeugnissen gewinnen an Umfang und Bedeutung.
Gegenwärtige Situation EU-Prüfstein:
Momentan konzentrieren sich die Bemühungen im Exportsektor auf
den Export von Industriegütern, da die einheimischen Hersteller
mit der harten Konkurrenz auf dem internationalen Markt
konfrontiert sind. Auf der einen Seite sind es vor allem die
fernöstlichen Massenproduzenten zu Niedriglöhnen, die den
Einschränkungen durch die EU und die USA ausgesetzt wurden. Sie
haben ihren Export nach dem Nahen Osten verlegt, dem
traditionellen Markt für Produkte aus Zypern. Auf der anderen
Seite besteht die harte Konkurrenz der Hochlohnproduzenten,
besonders der in bezug auf Design, Qualität und neuen flexiblen
Produktionsformen führenden Länder um die Reduzierung der
Arbeits- und Kapitalkosten. Eine Auswahl bedeutender
zypriotischer Pruduktionszweige Bekleidungs-, Schuh-, Möbel-,
Maschinen-, Lebensmittelherstellung erleiden Verluste auf Grund
mangelnder Flexibilität in der Spezialisierung. Die
entscheidende Frage für die Industrie Zyperns ist, ob sich diese
ab 1992 im Rahmen des Binnenmarktes durch Reduzierung der
Produktionskosten und Erhöhung der Produktivität
(Massenproduktionsmodelle) an das Konkurrenzmilieu anpassen wird,
oder ob sie sich zuvor umorientieren und Grundsätze der
flexiblen Spezialisierung adoptieren wird. Letzteres käme den
zypriotischen Bedingungen mehr entgegen. Industriestrategie -
Zukunft:
Eine vitale Komponente der zypriotischen Industriestrategie ist die weitere Differenzierung und Erweiterung der industriellen Basis des Landes durch die Entstehung neuer Betriebe mit Einsatz von Facharbeitern sowie fortgeschrittenen Technologien. Ein weiterer Schwerpunkt wre die Strkung der bestehenden Unternehmen durch die Verbesserung ihrer Struktur. Ebenso lebenswichtig ist die Gewhrleistung der Verkettung der Industriezweige durch eine neue Industriestrategie, damit der Wert des lokalen Produktionsoutputs erhht werden kann. Auf diesen Richtlinien basierend sollten die Investitionsmöglichkeiten, die sich für Zypern eröffnen, folgende Anforderungen erfüllen:
a) Kapitalintensive und hochtechnologische Anlagen, Herstellung von Qualitätserzeugnissen für die hohen Einkommensgruppen
b) Firmen, die Waren mit hohem Mehrwert produzieren, hochqualifizierte Arbeitskräfte beschäftigen und den Verarbeitungsgrad von lokalen Rohstoffen, die für den Export vorgesehen sind, erhöhen;
c) Unternehmen, die entweder Zusammenschlüsse fördern und für eine grössere Spezialisierung konzipiert sind, oder das Subunternehmertum zwischen den lokalen Industrien fördern;
d) Industrien, die nicht energieintensiv sind und keine Umweltschäden verursachen. Die Zukunft der Industrie Zyperns ist vielversprechend. EU-Industriefirmen können zuverlässig in Zypern investieren, da alle Voraussetzungen für Erfolg vorhanden sind. Auswirkungen der EU-Mitgliedschaft:
Im Industriebereich müssen fünfzehn empfindliche Industrien, die ausserhalb der Zollunionsvorkehrungen geblieben waren, bei einer Vollmitgliedschaft durch den freien Absatz umfasst werden. Zypern wird von den EU-Sonderfonds und -programmen in den Bereichen der Technologie, der Forschung und Entwicklung, Information, Erziehung usw. profitieren. Es ist zu erwarten, dass die Vollmitgliedschaft europäische Investitionen in Zypern fördern wird, besonders Joint Ventures zwischen zypriotischen und EU-Investoren.
Elektrizität Kw | ||
JAHR | BRUTTOPRODUKTION | GESAMTVERBRAUCH* |
1960 | 213.033 | 178.481 |
1961 | 232.624 | 194.612 |
1962 | 248.225 | 207.948 |
1963 | 272.081 | 228.817 |
1964 | 281.872 | 223.344 |
1965 | 306.208 | 237.936 |
1966 | 348.896 | 262.934 |
1967 | 412.507 | 325.179 |
1968 | 453.649 | 362.581 |
1969 | 507.618 | 409.454 |
1970 | 563.603 | 460.518 |
1971 | 618.196 | 503.337 |
1972 | 715.899 | 591.333 |
1973 | 781.651 | 651.637 |
1974 | 693.215 | 563.152 |
1975 | 698.437 | 475.022 |
1976 | 782.687 | 537.267 |
1977 | 848.602 | 582.581 |
1978 | 914.546 | 632.154 |
1979 | 977.284 | 681.797 |
1980 | 1.034.365 | 718.804 |
1981 | 1.059.822 | 730.906 |
1982 | 1.140.271 | 774.697 |
1983 | 1.206.208 | 822.579 |
1984 | 1.249.897 | 845.836 |
1985 | 1.318.567 | 886.733 |
1986 | 1.422.574 | 966.039 |
1987 | 1.501.135 | 1.083.022 |
1988 | 1.646.821 | 1.214.457 |
1989 | 1.845.036 | 1.322.573 |
1990 | 1.974.479 | 1.445.451 |
1991 | 2.077.003 | 1.503.153 |
* Unter Ausschluss des Verbrauchs im besetzten Gebiet
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