Zyperns Bevölkerung verfügt über ein
sehr hohes Bildungsniveau. Die schulische Erziehung ist durch
Vorschule, Grundschule, letztere beginnt im Alter von 5 Jahren,
allgemeine Sekunderstufe und Berufsschulen sowie Sonderschulen
gewährleistet. Die öffentlichen Schulen werden hauptsächlich
durch öffentliche Mittel finanziert, während private
Einrichtungen ihre Mittel hauptsächlich aus Studiengebühren,
kleinen staatlichen Zuwendungen und in einigen Fällen aus
ausländischen Hilfe beziehen.
Es gibt drei Kategorien von
Vorschuleinrichtungen:
1.) Öffentliche Kindergärten sind von der Regierung
eingerichtet.
2.) Städtische Kindergärten, eingerichtet und getragen
von Elterschaften.
3.) Private Kindergärten, eingerichtet und getragen von
Privatleute.
Die Grundschulerziehung ist schulgeldfrei
und obligatorisch. In jedem Dorf, in dem mehr als 15 Kinder
leben, gibt es Schulen. Das Schüler-Lehrerverhältnis beträgt
22 zu 1. Die öffentliche allgemeine Sekundärschulbildung ist in
zwei Zyklen, das Gymnasium und das Lyceum aufgeteilt, zusammen
bilden die sechs Jahre die Kinder der Altersgruppe 11 bsi 17 aus.
Die Sekundärschulbildung ist auch bis zum dritten Jahr des
Gymnasiums schulgeldfrei und obligatorisch. Der zweite Zyklus
wird in Lyceum mit Wahlfächern (Schwerpunkt liegt bei: den
klassischen Fächern, Mathe und Physik, Wirtschaft,
Bürokenntnissen, Fremdsprachen) und in Technischen bzw.
Berufsschulen geteilt.
Es existieren auch private Fremdsprachenschulen, deren Kurse sechs bis sieben Jahren dauern. Unterrichtsprache ist entweder Englisch, Französisch oder Italienisch.
Zypern nimmt weiterhin international einen der ersten Plätze in der Hochschulbildung ein. Die Anzahl der Studenten auf 1000 Einwohner gerechnet liegt bei 23. Bei über 40 % handelt es sich um Studentinnen. En großer Teil der zypriotischen Studenten bevorzügt europäische und amerikanische Universitäten. Allerdings entschieden sich viele in den letzten Jahren auf Zypern zu studieren. Im akademischen Jahr 1988/89 haben mehr als 73 % der zypriotischen Studenten in EG-Ländern studiert.
Weil Zypern bis September 1992 keine eigene Universität besass, wurde ein grosser Teil der Inselbevölkerung (2 272 auf 100 000 Einwohnern) an ausländischen Hochschulen und Universitäten ausgebildet (73% davon in EU-Ländern). Die umfassende Verantwortung für die Bildung liegt beim Ministerium für Bildung und Kultur. Eine geringe Zahl von Lehrgängen in der Berufsausbildung sowie der Weiterbildung werden vom Ministerium für Arbeit und Sozialversicherung wie auch vom Landwirtschafts- und Gesundheitsministerium übernommen.
Noch bis 1992 studierten die Zyprioten im Ausland bzw. an öffentlichen Institutionen für höhere Bildung auf Zypern. Ein bedeutendes Ereignis war die Gründung der Universität Zyperns. Folgende Fakultäten und Sektionen werden heute im Rahmen der Universität umfasst:
a) Fakultät für Humanitär- und Sozialwissenschaften
- Sektion für Griechische Sprachwissenschaft, Philosophie und Geschichte
- Sektion für Türkische Sprachwissenschaft
- Sektion für Fremdsprachen und Literatur
- Sektion für Erziehungswissenschaften
- Sektion für Politische und Soziale Wissenschaften
b) Fakultät für Theoretische und Angewandte Wissenschaften
- Sektion für Mathematik und Statistik
- Sektion für Informatik
- Sektion für Physik
- Sektion für Ingenieurwesen
c) Fakultät für Wirtschaft und Verwaltung
- Sektion für Wirtschaftswissenschaften
- Sektion für Verwaltungswesen (mit öffentlichen und
Wirtschaftsverwaltungsprogrammen)
Das Höhere Technologische Institut hat eine dreijährige Ausbildung zum Maschinen-, Elektro-, und Marineingeniur führt. Der Unterricht erfolgt in der englischen Sprache. Das Höhere Technologische Institut des Ministeriums für Arbeit und Sozialversicherung wurde 1968 als ein gemeinsames Projekt der UNESCO und der Regierung Zyperns sowie als bikommunale und regionale Bildungsinstitution gegründet. Es bietet ein dreijähriges Vollstudium auf HND-Niveau.
Die Forstwirtschaftsschule, die eine zweijährige Ausbildung in Forstwirtschaft anbietet. Hier wird auch in der englischen Sprache unterrichtet.
Das Regionale Trainingszentrum (RTC), das mit der Weltgesundheitsorganisation kooperiert, betreibt einen zehnmonatigen Lehrgang für die Reparatur und Instandhaltung von elektromedizinischen Anlagen. Ausserdem verfügt es über ein Angebot von Kurzzeitkursen auf dem Gebiet der Industrie, der technischen Beratung und der angewandten Forschung.
Dieses Institut bietet Einjahreskurse für Universitätsabsolventen an. Zusätztlich bietet es eine Reihe von Programmen zur berufsbezogenen Schulung, Umschulung oder Weiterbildung.
Das Institut für Hotelwesen und Gastronomie, welches als gemeinsames Projekt mit dem UN-Entwicklungsprogramm sowie dem Internationalen Arbeitsbüro gegründet wurde, bietet Trainingskurse für Küche und Konditoren, Kellner, Rezeptionsangestellte und WirtschafterInnen. Kurzfristige Sonderkurse für Inspektoren im Hotel- und Verpflegungsbereich werden vorwiegend ausländischen Absolventen der Internationalen Arbeitsorganisation und des Commonwealth-Sekretariats angeboten.
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